Nicht Veränderbares auch einfach mal stehen lassen können

Das Schicksal des an Alzheimer erkrankten ehemaligen österreichischen Fußball-Teamchefs Didi Constantini ist dieser Tage durch das veröffentlichte zweite Buch „Abseits 2“ von seiner Tochter Johanna Constantini wieder in den Blickpunkt gerückt. In dem Werk gibt die Tochter des heute 64-jährigen Mannes Einblicke in den Umgang mit ihrem demenzkranken Vaters

Zum Markenzeichen des Tirolers wurde während seiner Trainerlaufbahn folgende Aussage:

Es is holt jetzt amol aso

(auf Hochdeutsch: „Es ist jetzt nun mal so.“)

Warum das in diesem Artikel ein Thema ist? Es geht um die persönliche Einstellung des ehemaligen ÖFB-Teamtrainers. Constantini verkörperte vor seiner Demenzerkrankung jemanden, der sich auch unter den widrigsten Umständen mit vorgegebenen Rahmenbedingungen abfinden konnte. (Und dieses „Es is holt jetzt amol aso“ gehört wie seine Phrase „Damit miaß ma lebn“ tatsächlich zu seinen Standard-Sagern).

Was wir daraus lernen können

Hinterfragen wir unser eigenes Verhalten: Wie oft jammern wir tage-, wochen-, ja sogar jahrelang über Umstände, die unser Leben scheinbar im Griff haben. Natürlich werden wir als lösungsfokussierte Menschen alles versuchen, um aus eigener Kraft oder mithilfe anderer diese Hindernisse aus dem Weg schaffen. Doch wie wir alle wissen, gelingt dies nicht immer oder nur bedingt. Ergo dessen müssen wir lernen, uns damit abzufinden oder zu ändern – getreu dem Spruch „Love it, leave it or change it“

In Beratungen und Aufstellungen kommen Menschen mit genau diesem Anliegen zu mir. Sie wollen lernen zu akzeptieren, wie sie mit Etwas leben können, das ihnen nicht behagt bzw. momentan nicht veränderbar ist. Gelingt dieser Schritt, berichten viele Klienten von einem „Befreiungsschlag“ bzw. „von völlig neuen Sichtweisen“.
Das wünsche ich auch Ihnen, liebe Leser von ganzem Herzen und vergessen Sie nicht:

Es is holt jetzt amol aso!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Image by John Hain from Pixabay)

Das Loslassen und die Angst vor der Zeit danach

„Wenn man das Loslassen erst mal anpackt, hat man alle Hände voll zu tun.“ Dieses Zitat der Lyrikerin Almut Adler passt für viele Loslöseprozesse auf mannigfaltige Art und Weise, etwa
  • zwischen Kindern und deren Eltern
  • von alten Gewohnheiten oder Verhaltensmustern
  • beim Verabschieden von verbissen verfolgten Unternehmenszielen
  • beim Aufbrechen zu neuen Ufern (beruflich wie privat)

Die Liste könnte man wohl noch beliebig lang erweitern. Klienten fragen sehr oft, wie sie den richtigen Zeitpunkt zum Loslassen erkennen können. Die Antwort dazu ist simpel:

„Wenn das, was Sie anstreben, attraktiver ist als das, wo Sie herkommen bzw. womit Sie derzeit noch verhaftet sind“

Ich denke, diesen Gedanken kann man ruhig als Grundregel für sehr viele Loslöseprozesse betrachten. Wichtig ist aber auch, sich bei einem Loslöseprozess folgende Fragen zu stellen:

  • Was lasse ich zurück?
  • Welche künftigen Aufgaben stellen sich mir nun?
  • Kenne ich alle Konsequenzen und kann ich diesen auch zustimmen?
  • Welche Hilfen und Ressourcen werden mich beim Start in ein anderes Leben begleiten und unterstützen?

Diese Fragen helfen vor allem, sich der Angst vor der Zeit nach dem Loslöseprozess zu stellen und diese Schwellenängste abzubauen.

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Image by Emi Lija from Pixabay)

Richtiges Entrollen nach Systemaufstellungen

Oft werden nach Aufstellungen Prozesse diskutiert. An der Art und Weise, wie sich die ehemaligen Repräsentanten bzw. Stellvertreter äußern, ist oft festzustellen, dass diese noch in ihrer Rolle verhaftet sind. Ich finde es immer wieder bedenklich, wenn Leiter von Aufstellungen die Repräsentanten nicht explizit auf das Entrollen hinweisen. Hier einige Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Auf den Boden stampfen
  • den Körper abstreifen
  • den eigenen Namen mehrmals laut aussprechen
  • den Körper abklopfen
  • über die Handgelenke kaltes Wasser laufen lassen

Bei intensiveren Rollen haben sich als hilfreich erwiesen:

  • Duschen
  • Rückgaberitual in der Natur
  • Sätze wie „das was nicht zu mir gehört, gebe ich…“ oder „das was wichtig war für mich, nehme ich als Geschenk mit…“

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Bild von Jay George auf Pixabay)

Unsere Aufgabe bis 2025: Raus aus dem Hamsterrad der Angst

Am Nebentisch in einem Restaurant durfte ich vorige Woche folgende – lautstark – geführte Diskussion notgedrungen mitanhören. Vordergründig ging es um die optimale Vorbereitung im Eigenheim auf einen großflächigen, mehrtägigen Stromausfall. Es blieb aber nicht beim Thema Blackout. Im selben Gespräch wurden auch die Coronapandemie, der Ukrainekrieg, die Energieknappheit, eine neue drohende Migrationsbewegung und die Klimakrise abgehandelt. Der gemeinsame Nenner dieser unterschiedlichen Themen war auch für einen Außenstehenden wie mich rasch identifiziert: Angst!
Angst vor dem Ungewissen, Angst vor Verlust des eigenen Wohlstandes, Angst vor dem gefürchteten Verlassen der eigenen Komfortzone, Angst vor….

Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Tun wir hier aber nicht, um nicht selbst in dieses Angstloch hineinzukommen.
Ja, es ist vieles ungewiss. Deutet man die Signale von völlig unterschiedlichen Quellen richtig, zeigt sich ein klarer roter Faden: Die aktuellen herausfordernden Zeiten werden bis 2025 auf jeden Fall andauern. (Anmerkungen: Es sind übrigens auch jene Quellen, die Ereignisse der letzten gut zweieinhalb Jahre in der Mikrobenkrise beinahe minutiös vorhergesagt haben. Ein Blick in die Vergangenheit lohnt sich daher allemal, um diese Quellen auf ihre Seriosität hin zu überprüfen).
2025? Was, noch so lange? Auch wenn es für viele kaum aushaltbar ist, lichtet ein schonungsloser Blick in die Realität so manchen Nebel. Ein Nebel, der sich für viele derzeit so gestaltet:

  • Wenn wir die Pandemie übernommen haben, dann wird alles wie früher…
  • Wenn der Krieg in der Ukraine aufhört, dann wird alles wieder billiger…
  • Wenn die Politik die Energiekrise in den Griff bekommt, dann brauchen wir uns keine Sorgen um kalte Wohnungen im Winter machen…
  • Wenn endlich der Mensch die Klimakrise ernst nimmt und dagegen etwas unternimmt, dann gehören Klimaextreme endlich wieder der Vergangenheit an…

Wenn, wenn, wenn….

Wie schon an anderer Stelle in diesem Blog erwähnt: Die Ereignisse, die die Menschheit zwischen 2020 und 2025 heimsuchen, verändern alles. Das Einzige, das fix ist, ist der Umstand, dass es nie mehr so sein wird wie früher.
Kehren wir zum eingangs geschilderten angst-besetzten Gespräch im Restaurant zurück: Um gut durch die nächsten Jahre zu kommen, lautet die Devise wie das herausragende Werk von Silke Schäfer: Raus aus der Angst

Statt der Angst sollten wir uns eher mit folgenden Gedanken beschäftigen:

  • Wie kann ich mich gut an die aktuellen Veränderungen anpassen?
  • Wo habe ich in meinem Leben Ängste, die mich derzeit oder auch in der Vergangenheit in meiner Weiterentwicklung gelähmt haben?
  • Wie kann ich diese loswerden? Reicht dafür ein gedanklicher Neustart oder brauche ich externe Hilfe?
  • Was muss in meinem Leben gehen, dass auch die Ängste gehen können?

Ängste sind wie Nebelgranaten und trüben unseren Blick für die Gegenwart und Zukunft. Nutzen wir die jetzige Zeit und steigen aus diesem Hamsterrad der Ängste aus.

Ein paar Tipps und Tricks zum Umgang mit Ängsten findest du z. B. in diesen Blogbeiträgen:

Daher: Auf in eine spannende Reise bis ins Jahr 2025!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

Tipps für die Reduktion von Angst in Zeiten wie diesen

Angst vor Viren? Angst vor dem Krieg? Angst vor der Energieknappheit? Angst vor der Inflation? Angst vor Migration? Angst vor dem Klimawandel? Angst vor dem bevorstehenden Polsprung? Angst vor Naturkatastrophen?

Dies dürfte in etwa die Liste jener Ängste sein, die die Menschen rund um den Erdball aktuell beschäftigen. Es reicht schon eine dieser Ängste aus, damit Menschen in Resignation verfallen. Die Kombination von mehreren daraus erhöht dieses Risiko ungemein.
Die Ergebnisse sind massive Zukunftsängste, Antriebslosigkeit und Perspektivenlosigkeit. Man kann schließlich ohnehin, gegen den seit über zwei Jahren andauernden Krisenmodus nichts machen.

Stimmt, gegen die Krisen ist als Einzelner schwer anzukämpfen. Sehr wohl liegt es an uns, wie wir mit den daraus resultierenden Ängsten umgehen. Lassen wir Sie in uns heran?

Der aktive Wille als persönlicher Schutz

Nehmen wir dazu die Metapher einer mittelalterlichen Burganlage. Jede dieser Anlagen bestand in der Regel aus befestigten Mauern, die nur durch Tore passierbar sind. Diese waren meist durch Zugbrücken gesichert, falls ein Feind nach.
Dieser „Feind“ sind nun in unserer Welt die eingangs geschilderten Ängste. Das Burginnere steht für unsere Psyche. Die Ängste als unsere „Feinde“ versuchen – unterstützt durch ständige mediale Befeuerung – unsere sichere „Burg“ zu überrennen und sie in Dauerbeschlag zu nehmen. Dabei vergessen wir eine wichtige Einrichtung – nämlich die Zugbrücken.
Sie stehen für unseren aktiven Willen, diesem „feindlichen“ Angstschwall etwas entgegenzusetzen – nämlich unsere freie Entscheidung, was wir an uns heranlassen und was nicht.
Die Kernfrage ist nun: Wie können wir aktiv unsere „Zugbrücken“, unseren aktiven Willen stimulieren, damit eindringende Ängste zumindest weniger eindringen können?

Tipp 1: Medienkonsum einschränken und steuern

Es geht bei der Einschränkung des Medienkonsums nicht darum, sich vom lokalen und Weltgeschehen abzuschotten. Wir sind ein Individuum, eingebettet in eine Gesellschaft. Wenn Sie also nicht gerade hauptberuflicher Eremit in einer Höhle in einem unwegsamen Gebiet sind, ist es natürlich ratsam, sich mit bestimmten Themen auseinander zu setzen.
Sie sollten allerdings steuern, was sie lesen. Bei den Radio, TV und Zeitungen geht dies problemlos durch eine bewusste Entscheidung. Bei digitalen Medien nutzen Sie doch die Vielzahl an Helferleins (Feedreader, News-Aggregatoren etc.), wo sie auf Punkt und Beistrich bestimmen können, was Sie lesen und – vor allem – was Sie NICHT lesen wollen.

Tipp 2: Häufigkeit des Infokonsums bestimmen
Unsere digitalen Begleiter wie Handy, Tablets und Smartwatches begleiten ständig im Alltag. Die ständigen Benachrichtigungsmöglichkeiten überfluten uns erneut mit unerwünschten Informationen: Hier ein neuer Facebook-Post zum Krieg in der Ukraine, dort ein neues Video über einen wieder aktuell gewordenen Lockdown in China und noch ein paar WhatsApp-Nachrichten über die jüngsten haarsträubenden Aussagen von Politikern.
Deaktivieren Sie alle nicht unbedingt notwendigen Benachrichtigungsfunktionen Ihres Gerätes. Sie entscheiden, wann und wo und was Sie lesen – nicht das Mobiltelefon oder die Smartwatch.

Tipp 3: Keine negativen Botschaften vor dem Einschlafen
Es empfiehlt sich, zumindest bis eine Stunde vor dem Gang ins Bett, keine negativen, angstmachenden Nachrichten auf welchem Info-Kanal wie immer zu konsumieren. Ihr Unterbewusstsein wird es Ihnen mit einem erholsameren Schlaf danken.

Sei du selbst Lenker deiner Aufmerksamkeit

Seit Beginn 2020 sind die Menschen in Europa mit einem Phänomen konfrontiert, das es in dieser Form bislang nur in Kriegszeiten und Hungersnöten gegeben hat: Seit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Aufmerksamkeit auf ein Thema gerichtet. Überlappt wird das Thema aktuell durch den ausgebrochenen Krieg in der Ukraine. Wieder wird die Aufmerksamkeit gebündelt auf ein Thema konzentriert.
Im Folgenden sollen jedoch nicht Hintergründe der medialen, politischen und gesellschaftlichen Fokussierung auf ein Thema erörtert werden – sondern vielmehr, wie wir uns aus diesem „Aufmerksamkeitsloch“ befreien können.

Denn eines ist klar: Wenn wir uns nicht bewusst entscheiden, gibt es kein Entrinnen aus dem „Aufmerksamkeitsloch“. All unser Denken, unser Handeln und teilweise sogar unsere Träume werden von diesem Thema dominiert. Die Szenarien schüren in uns eventuell sogar Ängste, die sich negativ auf unsere Psyche und in weiterer Folge auf unser Immunsystem auswirken. Der oft gehörte Ratschlag, den Medienkonsum auf null zu stellen bzw. in persönlichen Gesprächen das jeweils vorherrschende Thema auszuklammern, funktioniert nur bedingt. Eventuell ist dieser Tipp sogar kontraproduktiv, denn eine grundsätzlich gesunde, fundierte Information über Themen, die die Welt oder die Region bewegen, ist für einen mündigen Staatsbürger durchaus wünschenswert.
ABER: Selbstverständlich sollen wir selbst Lenker unserer Aufmerksamkeit sein. Wir – und nur wir – entscheiden, wohin sich unsere Aufmerksamkeit richtet. Gelingt uns dies nicht, werden wir zu Passagieren degradiert.

1. Schritt: Erkennen, dass ein Thema zu dominant wird

Deshalb ist es wichtig zu erkennen, wann Zeitpunkt erreicht ist, dass ein Thema zu dominant unseren Geist, unsere Psyche und letztendlich unsere Seele in den Bann zieht. Wenn unsere Gedanken ständig auf dieses Thema abschweifen, wenn wir in Gesprächen mit unterschiedlichen Gesprächspartnern ständig in dieses Thema „eintauchen“ und wenn uns negative Thema, mit dem wir beschallt werden, sogar um die Schlafqualität bringt, dann ist eine rote Linie überschritten.

2. Schritt: Einschränken der Informationsbeschaffung

Um die eigene Informationsbeschaffung kritisch zu hinterfragen, können folgende Fragen sehr hilfreich sein:
  • Welche Nachrichtenkanäle werden von mir genutzt (Internet, Radio, TV, Social Media etc.)?
  • Welche davon kann ich aktiv steuern, sodass ich bestimmen kann, wann und in welchem Ausmaß mich diese Nachrichten erreichen bzw. in welchem Umfang ich mich von diesen „erreichen lasse“?
  • Wie kann ich Gespräche, die ständig zum aktuellen Thema Nr. 1 abdriften, durch geschickte Fragen bzw. Redewendungen, einer positiven Angelegenheit zuwenden?

Eines sei angemerkt: Es geht bei dieser selbstkritischen Analyse nicht darum, in Vogel-Strauß-Manier die Augen vor den Geschehnissen der Welt zu verschließen. Es geht vielmehr darum, einen selbstbestimmten Umgang mit dieser Informationsflut zu erlernen.

3. Schritt: Was interessiert mich, worüber möchte ich informiert werden?

Es gibt speziell im Internet und auf Social Media genug Möglichkeiten und Werkzeuge, sich seinen Informationsstream nach dem eigenen Gutdünken und Interessen zusammenzustellen. Dort lässt sich z. B. auch gut ausklammern, welche Beiträge zu welchem Thema man nicht lesen oder hören möchte. Auch im TV ist mittlerweile durch die Streaming-Optionen das zeitversetzte Konsumieren nach entsprechender voriger Auswahl möglich.

Persönliche Haltung ist entscheidend

Durch die bewusste Lenkung unserer Aufmerksamkeit nehmen wir wieder am Fahrersitz Platz und agieren nicht mehr als bloße Beifahrer. Diese Vorgangsweise weitet auch unseren Blickwinkel, denn wie wir speziell in den letzten beiden Jahren erfahren mussten, wurden sehr viele Themen bewusst in der Öffentlichkeit platziert, um von anderen Themen abzulenken. Aufmerksamen Beobachtern des Zeitgeschehens und der Massendynamik gelingt es in der Regel leichter, diese Vorgänge zu durchschauen.

Die magnetische Wirkung von Angst und wie wir sie überwinden

Ängste funktionieren wie ein starker Magnet und manifestieren sich wie extrem starke Wünsche. Im Folgenden geht es explizit nicht um Ängste, die einen traumatischen oder phobischen Hintergrund haben, sondern um klassische „Alltagsängste“ wie:

  • Angst vor Jobverlust
  • Angst vor Einbrechern oder Überfällen
  • Angst vor Prüfungen
  • Angst vor dem Alleinsein
  • Angst vor einer Krankheit

Wenn wir vor etwas Angst haben, dann wünschen wir uns meist , dass etwas NICHT eintritt. Dass das NICHT ein starkes „Programmierwort“ ist, ist in jedem Standard-Rhetorikkurs zu hören. Wir konzentrieren uns durch das NICHT fokussiert auf das „Angstbild“. Wir machen uns nämlich zu viele Gedanken über das, was nicht eintreten sollen. Mehr noch: Wir schmücken diese eventuelle künftige Situation gedanklich sogar noch aus und kreieren somit ein „schönes“ Feld der Angst.

Wenn wir dieses NICHT in unseren Gedanken weglassen und uns dem STATTDESSEN oder dem ANDERS widmen, wird der Raum weiter, die Gedanken können wieder fließen und wir können uns auf neue Ziele einlassen. Wenn wir uns entscheiden, neue Gedanken über das zu denken, das eintreten soll, verändern sich unsere Bewertungen und Urteile gegenüber der eventuellen künftigen Situation. Wir orientieren uns an anderen Vorstellungen und programmieren unser Bewertungs-Schema neu. Die Angst wird geringer, wirkt weniger bedrohlich.

Hier ein paar hilfreiche Tipps, um die Angst umzuprogrammieren:
  • Erstellen Sie für sich ein konkretes Bild vor dem geistigen Auge, wie das STATTDESSEN aussehen soll
  • Sprechen Sie das, was ANDERS sein soll, konkret mehrmals aus – gerne auch lautlos und nur in Gedanken.
  • Spüren Sie in einer ruhigen Minute hinein, wie sich das ANDERS oder das STATTDESSEN anfühlt? Welche positiven Emotionen kommen dabei hoch?

Abschließend noch ein genereller Tipp, wie Sie intensiven Angstdruck mit einer Spontanintervention lindern können: Eine äußerst gute Methode gegen Angst ist das Singen. Wenn ein Mensch singt, ist es seinem Gehirn unmöglich, Angst zu produzieren. Jener dafür in unserem Gehirn zuständige Bereich ist dann blockiert.

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer

Bild von Małgorzata Tomczak auf Pixabay

Mit der 100-Minuten-Regel dem Dauerstress entfliehen

Viele hoffen im bald anstehenden Urlaub auf die langersehnte Erholung fernab vom Alltagstrott und beruflichen Herausforderungen. Doch das Jahr hat eben 52 Wochen und unser Urlaubspensum beträgt in der Regel maximal fünf Wochen. In den restlichen 47 Wochen passiert Ihr Alltagsleben. Will heißen: Auch wenn Sie in den 5 Wochen Urlaub noch so abschalten, noch so relaxen und ent-stressen können: Es bleiben Ihnen dennoch mindestens 47 Wochen, in den denen Sie im Alltag Ihren Mann oder Ihre Frau stehen müssen. Und Hand aufs Herz: Wenn wir zu uns ehrlich sind, sind es sogar noch mehr als 47 Wochen, denen nicht allen Urlaubstage können Sonne, Strand und Meer gewidmet werden – auch so manche Arbeit oder Verpflichtung in Haushalt, Familie, Garten oder Haus wird in den fünf Urlaubswochen erledigt.

Aber bleiben wir bei den 47 Wochen oder 329 Tagen oder 7896 Stunden. Von diesem Stundenkontingent werden Sie wahrscheinlich ein Drittel (2632 Stunden) verschlafen, ein weiter großer Brocken (2000 Stunden) geht für die Arbeit inklusive dem Weg zur Arbeit auf.
Wir halten plötzlich nur mehr bei 3264 Stunden auf einem Zeitraum von 47 Wochen. Klingt viel, ist es aber nicht. Denn Sie haben noch andere Verpflichtungen, sind ev. in einem Verein engagiert, kümmern sich um Ihre Kinder, besorgen Einkäufe, nehmen Reparaturen im Haushalt vor, realisieren einen Zubau beim Haus, pflegen den Garten, gehen zum Arzt, treffen Freunde oder Verwandte, nehmen Ihr Essen zu sich, kümmern sich um Ihre betagten Eltern, sitzen vor dem TV-Gerät, reden mit Ihrer Partnerin oder Partner etc.

Die Liste der täglichen Verpflichtungen lässt sich beliebig lange weiterführen. Unser netter Zeitbrocken von 3264 Stunden schmilzt nun statistisch gesehen auf 575,75 Stunden in 47 Wochen.

Auf den Tag heruntergebrochen bedeutet dies, dass Sie im Schnitt lediglich 1 Stunde und 40 Minuten (=100 Minuten) für sich persönlich zur Verfügung haben. Theoretisch. Denn wir sind Meister darin, diese Zeit noch deutlich einzuschränken.

Manche werden bei dieser Passage anmerken, dass sie nicht einmal dieses Zeitkontingent von 100 Minuten im Schnitt pro Tag für sich persönlich haben. Sicherlich wird es auch den einen oder anderen geben, der mehr als diese 100 Minuten im Schnitt pro Tag für sich selbst persönlich nutzen kann. Herzlichen Glückwunsch, Sie gehören aber sicher nicht der Mehrheit an.
Manche werden einwenden, dass doch auch der gemeinsame Sport mit Freunden oder das Spielen mit den eigenen Kindern Erholung und Entspannung bringt. Selbstverständlich – uns Menschen gibt es aber auch als Person. Wir brauchen auch eine Zeitspanne pro Tag mit uns selbst, um mit uns und den Anforderungen der Außenwelt ins Reine zu kommen.
Es geht weniger darum, die 100 Minuten wirklich täglich zu erreichen, aber zumindest diese anzustreben.

Diese wertvolle Zeit in unseren Lebensalltag zu integrieren, fix einzuplanen, ist eine logistische Herausforderung. So wie wir uns für die eingangs bereits erwähnten Tätigkeiten auch Termine setzen, muss auch die Zeit für uns eingeplant sein.
Also: Stift her, Kalender raus, planen Sie Ihre 100 Minuten pro Tag für die nächsten Tage ein und genießen Sie die Zeit mit sich selbst. Wird die 100-Minuten-Regel konsequent angewandt, machen Sie zumindest täglich etwas Urlaub vom Alltag.

Sie möchten weitere unverbindliche Infos zu meinen Stressmanagement-Coachings in Wolfsberg/Kärnten?

Du suchst dir online Hilfe bei einem Coach? So überwindest du die erste Hemmschwelle

Sicher haben Sie sich schön öfters die Frage gestellt, ein Online-Coaching in Anspruch zu nehmen. Die Hemmschwelle ist natürlich groß, einem wildfremden Coach, den Sie noch nie persönlich getroffen haben, Ihre privaten Sorgen oder Probleme anzuvertrauen. Leichter ist es natürlich, wenn bereits eine persönliche Beziehung zum Coach besteht. Dann ist die Hemmschwelle für einen Wechsel auf einen gesicherten Online-Kanal gering.

Dennoch hat das reine Online-Coaching seine absolute Berechtigung: Sie können bequem von Ihrem Zuhause aus in den Coachingprozess einsteigen, lästige Anfahrten oder Parkplatzsuchen entfallen.

Ich werde oft gefragt: Wie baust du für Deine Klienten die Hürden bei schreibbasierenden Onlinecoachings ab? Ganz einfach: Die Klientin oder der Klient bekommt Online ein kostenloses Vorgespräch. In meinem Fall läuft dies bereits zu 90 Prozent über eine Online-Coachingplattform, wo wir uns über ein geschütztes Coachingportal austauschen. Aber natürlich bevorzugen manche Neukunden auch einen kurzen Videocall oder ein Telefonat, was natürlich auch seine Berechtigung hat.

Hier hat der eventuell künftige Klient ausreichend Gelegenheit, seinen Coach und dessen Arbeitsweise kennenzulernen. Bei der Auftragsklärung wird für beide Seiten transparent gemacht, wohin die Reise geht, welche Ziele angepeilt werden und auf welche Rahmenbedingungen vereinbart wurden.

Dadurch entsteht – trotz einer Online-Beziehung – ein Vertrauensverhältnis, auf dem die weitere Arbeit aufbauen kann. Damit ist die erste Hemmschwelle überwunden und die gemeinsame Arbeit kann beginnen.

Sie möchten das gleich mal unverbindlich ausprobieren? Bitte sehr – ich freue mich auf Sie:

Sichern Sie sich gleich jetzt Ihr kostenloses Online-Coaching:

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer

(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Worüber man nicht reden kann, darüber kann man schreiben

Das Schreiben lässt den Menschen persönliche Herausforderungen leichter ertragen. Erinnern, wiederholen, durcharbeiten lautet auch die Devise im therapeutischen Schreiben. Untersuchungen haben ergeben, dass das Schreiben Menschen in eine entspannte Konzentration versetzt und unbewusste Assoziationen fördert.
Hier die drei größten Vorteile, wenn das Schreiben bei der Lösung von Problemen integriert wird:

Ganzheitlich:

Mit dem Schreiben lässt sich die Sprache des Unbewussten entwickeln und reflektieren. Zudem ist es auch eine ideale Methode, um einen Zugang zu den eigenen Gefühlen zu bekommen. Denn beim Schreiben werden sowohl linke und rechte Gehirnhälfte angeregt – also die Interaktion zwischen dem Rationalen und der Emotion gefördert.

Innere Balance:

Auch Sigmund Freud stellte die These auf, dass das Schreiben hilft, die innerliche Balance zu halten.

Mehr Struktur:

Das interessante ist, dass regelmäßige Schreiber ihre Gedanken strukturieren und leichter weiterführende Vorstellungen entwickeln können. Grübeleien, Reflexionen und Fantasien können somit geordnet und in Worte gefasst werden.

Fazit:

Durchs Schreiben entstehen völlig neue Einsichten in Lebenszusammenhänge. Natürlich ersetzt das Schreiben keine klassische Therapie, sie kann aber diverse Therapie-, Beratungs- und Coachingprozesse extrem unterstützen. In schwierigen Lebensphasen kann es entlastend wirken, neue Gedanken können entwickelt werden und Neues kreiert werden.

Sie wollen ein schreibbasierendes Coaching kostenlos ausprobieren? Kein Problem!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer

Photo by Aaron Burden on Unsplash