Veränderungen im Leben: Was wir von den Pflanzen lernen können

„Die einzig gültige Konstante im Leben ist die ständige Veränderung“. Dieser wohlbekannte Satz sorgt sicher bei vielen, die in einen Veränderungsprozess unfreiwillig und unangekündigt hineingerutscht sind, für Unmut. Gerade in Zeiten wie diesen, wo altbewährte Systeme, die über Jahrzehnte Halt gegeben haben, zerbrechen.
Veränderungen stellen uns vor große Herausforderungen. Viele Menschen erreichen bzw. überschreiten die Grenzen ihrer Belastbarkeit, sowohl physisch als auch psychisch. Unter diesem Gesichtspunkt wirkt der eingangs erwähnte Satz sogar zynisch. Denn Veränderungen in unserem Leben sind ähnlich vergleichbar mit dem Umtopfen von Pflanzen – um einen Vergleich aus der Botanik zu nehmen. Alle Hobbygärtner wissen, dass dieser Umtopfprozess der Pflanze enormen Stress bereitet. Noch Tage nach dem Umtopfen „trauert“ die Pflanze, beim oberflächlichen Betrachten ist sogar zu befürchten, dass sie dieser Herausforderung nicht gewachsen ist und verkümmert.
So geht es auch uns Menschen in Veränderungsprozessen. Wir verkümmern vielleicht nicht optisch, sind aber mit vielen Gedanken beschäftigt – etwa:

  • Wir stellen uns die Frage nach dem Sinn des Lebens
  • Existenzängste machen sich breit
  • Beziehungen im privaten Umfeld stehen auf dem Prüfstand bzw. brechen weg
  • Starke Erschöpfung oder Lustlosigkeit machen sich breit
  • Emotionale Extreme werden häufiger – von „Himmel-hoch-jauchzend“ bis „Zu-Tode-betrübt“

So wie sich allerdings auch die Pflanze wohl oder übel nicht gegen das Umtopfen bzw. die Platzierung auf einen anderen Standort wehren kann, sind auch wir sind Aufgerufen, einen neuen, guten Umgang mit der neuen Situation zu finden. Natürlich steht auch uns Menschen wie bei den Pflanzen eine „Trauerphase“ zu. Dies sollte allerdings nicht zum Dauerzustand werden, denn sonst droht man sehr rasch, in eine depressive Abwärtsspirale zu geraten. Manche Zeitgenossen schaffen diesen Weg zum Agieren aus eigenem Antrieb, ziehen sich quasi selbst am eigenen Schopf wieder aus der Misere. Andere wiederum brauchen externe Hilfe – etwa in Form einer Psychotherapie oder einem Coaching.
Egal welchen Weg Du gehst: Wir können uns vor Veränderungen verschließen oder sie verdrängen. Sie werden allerdings immer wieder aufpoppen, bis wir uns ihnen stellen. Unserer körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheit ist es nicht unbedingt zuträglich, wenn wir uns vor anstehenden Veränderungen drücken – im Hinterkopf sind diese immer präsent.
Es geht auch nicht darum, sich allen Veränderungen wie in einem reißenden Strom hinzugeben und jede Veränderung, die im Außen stattfindet, auch mitzumachen. Da wären wir wieder nicht bei uns, sondern im Außen. Sehr wohl müssen wir uns allerdings der Frage stellen, wie wir selbst auf die Veränderung reagieren.

Holen wir uns doch Anleihen in der Natur und kehren wir zu unserem Umtopfbeispiel zurück: Eine bestimmte Zeit nach dem Umtopfen erholen sich die meisten Pflanzen von diesem einschneidenden Erlebnis – vorausgesetzt, der Hobbygärtner hat alle pflanzenspezifischen Rahmenbedingungen berücksichtigt und ist nicht unsachgemäß vorgegangen. Die Pflanze bekommt neue Triebe und entfaltet eine vielleicht noch viel herrlichere Blütenpracht.
Diese Pracht in Deinem Leben wünsche ich auch Dir, wenn Du Dich mutig und entschlossen Deinen individuellen Herausforderungen und Veränderungsprozessen stellst. Gerne begleite ich Dich mit unterschiedlichen Settings .

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer

Bild von congerdesign auf Pixabay