Wie uns Rückschläge näher zu unseren Zielen bringen

Ich oute mich gleich zu Beginn: Ich bin begeisterter Hobby-Brotbäcker. Seit fünf Jahren verlassen meinem Backofen wöchentlich diverse Sorten von Schwarzbrot und Weißgebäck. Die Faszination, da wichtigste Grundnahrungsmittel der Welt selbst herstellen zu können, rührt von der Kindheit her. Auf dem Bauernhof meines Onkels und meiner Tante war immer einmal die Woche Backtag angesagt. Schon damals hat es mich fasziniert, wie meine Tante einen überdimensionalen Brotlaib nach dem anderen aus dem Ofen gefischt hat.
Dieses Können wollte ich mir auch aneignen: Etwas Selbstgemachtes, Wohlschmeckendes und Gesundes selbst mit den eigenen Händen zubereiten. Na, steigt dir beim Lesen dir Zeilen schon der virtuelle Geruch nach frischem, reschem Schwarzbrot in die Nase?

Dieser Geruch war es für mich auch, der mich motivierte, mich ans Brotbacken zu wagen. Der Weg dorthin war ein steiniger – und so sind wir auch schon mittendrin im eigentlichen Thema dieses Blogbeitrages. Denn von einem tollen Ergebnis, geschweige denn von einem herzhaft duftenden Brotlaib waren die ersten laienhaften Versuche meilenweit entfernt. Komplett verklebte Teigklumpen mit schwarzer Rinde bzw. tellergroße Fladen, die gleichermaßen undefinierbar wie ungenießbar waren, gehörten zu ersten Ergebnissen. Schließlich hatte ich mir selbst die Latte auch hoch gelegt und wollte beim Backvorgang ohne künstliche Inhaltsstoffe und Germ auskommen. Echtes Brot aus echtem Natursauerteig, so lautete das hehre Ziel. Die ersten Resultate waren aber ein echtes Fiasko, obwohl ich natürlich mehrere Bücher und Rezeptbeiträge aus dem Internet zu Rate gezogen hatte.
Ich musste lernen: Das älteste und häufigste Nahrungsmittel auf dem gesamten Erdball ist nicht unbedingt jenes, das sich am einfachsten herstellen ließ. Ein Top-Ergebnis ist von vielen Parametern abhängig.

An welchen Schrauben drehen, um das Ziel zu erreichen?

Wie bei vielen persönlichen Zielen in unserem Leben ist das Erlernen des Brot-Backens davon geprägt, diese Parameter zu identifizieren, die eine Verbesserung des Endergebnisses bringen. Wir können uns als auch vor jeder anderen privaten oder beruflichen Aufgabe fragen, an welchen Schrauben wir drehen können, um das Ziel zu erreichen. Auf diesem Weg passieren natürlich Fehler, aus diesen gilt es zu lernen. Es hätte in meinem Fall auch wenig Sinn gemacht, zwar immer wieder „richtig“ ein Rezept nachzubacken, bei dem das Endergebnis immer hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Ich musste daher experimentieren, ausprobieren und meine Handlungsweisen überdenken.
Und da sind wir schon mitten drin im Thema: Denn ein weiterer wichtiger Punkt beim Lernen aus Fehlern ist auch der Ausweitung der eigenen Frustrationsgrenze. Natürlich ist der x-te Anlauf bei einem Projekt nicht toll. Doch erst das Scheitern bringt uns dazu, über Dinge nachzudenken, die bislang noch nicht in unserem Fokus standen. Wenn das Ziel erreicht ist, freut man sich umso mehr über den erfolgreich zurückgelegten Weg.

Also noch einmal zusammenfassend die wesentlichen Handlungstipps, wenn wir ganz konkrete Ziele anpeilen:
• Das Ziel muss klar definiert und erreichbar sein
• Erkenne die Parameter, die Einfluss auf die Zielerreichung haben
• Habe den Mut, an diesen Stellschrauben zu drehen, um deinem Ziel näher zu kommen
• Lerne aus deinen Fehlern
• Erweitere deine Frustrationsgrenze

Viel Spaß, wenn Du vorhast, die Brotback-Metapher auch für andere Lebensbereiche anzuwenden. Ich wünsche Dir viele knusprige Ergebnisse, die Lust auf mehr machen!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer