Familienunternehmen: Die etwas andere Betriebsform

Sehr oft kommt es bei Organisationsaufstellungen vor, dass auch Inhaber oder Angestellte in Familienunternehmen ihre Anliegen vorbringen. Für uns als Gastgeber einer Organisationsaufstellung bedeutet dies, dass wir ständig auf mindestens zwei Systemebenen arbeiten müssen – nämlich im System „Firma“ und im System „Familie“. Oft ist zu beobachten, wie in Familienunternehmen diese beiden Systeme derart eng verwoben sind, sodass auch handelnden Personen selbst keine Trennung vornehmen können. Für mich war und ist es wichtig, auch die Strukturen und Verknüpfungen in Familienunternehmen verstehen können. Erst so kann ich meines Erachtens auch in der Aufstellung alle Aspekte des Familienunternehmertums betrachten.
Wer hinter die Kulissen von Familienunternehmen blicken möchte, dem sei das Buch Familienunternehmen beraten: Positionen und Praxisbeispiele ans Herz gelegt. Zwar ist das Werk von Klaus G. Deissler nicht aus dem Aufstellungskontext, jedoch eröffnet es doch eine sehr spannende Sichtweise auf diese Thematik.

Hier ein Auszug aus dem Klappentext:

Familienunternehmen werden nach aktuellen Statistiken zu 50 Prozent und mehr von der nächsten Generation übernommen. Mit der öffentlichen Anerkennung des Erfolges von Mehrgenerationen-Familienunternehmen geht jedoch oft eine Entwertung von Ein-Generationen-Familienunternehmen einher. Damit wird bei fast der Hälfte aller Familienunternehmen ein Versagen insbesondere bei der Nachfolgeregelung impliziert. Für die Beratung von Familienunternehmen ist dieser Umstand bedeutsam. So stellt sich die Frage, ob erfolgreiche Familienunternehmen notwendigerweise über mehrere Generationen hinweg bestehen müssen, oder ob sie nicht auch von ihren Gründern als zeitlich begrenzte Unternehmen angelegt und mit Erfolg geführt werden können.

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Image by louisehoffmann83 from Pixabay)