Mit Kraft, Mut und Klarheit durch die Krise

Der 1921 geborene französische Philosoph Egdar Morin (Foto: Wikipedia) setzte sich dieser Tage mit der aktuellen Coronakrise auseinander. Spannend sind die Betrachtungen Morins, der heuer seinen 100. Geburtstag feiern wird, allemal. Übernahm er doch im 2. Weltkrieg eine aktive Rolle in der französischen Résistance.
Zur gegenwärtigen Auswirkung der Pandemie auf die Menschen hat Morin einen klaren Standpunkt:

Die Krise macht uns verrückter und weiser. Eins und eins. Die meisten Menschen verlieren den Verstand und andere werden klarer. Die Krise fördert die gegenteiligsten Kräfte. Ich wünsche mir, dass es die kreativen Kräfte, die klaren Kräfte und diejenigen sind, die einen neuen Weg suchen, auch wenn sie noch sehr verstreut und schwach sind. Wir können uns zu Recht empören, dürfen aber nicht in Empörung erstarren.

Morin warnt seit Jahrzehnten vor einer Demokratiekrise, uneingeschränkter Profitkontrolle und die Missachtung der ökologischen Krise des Planeten Erde. Mahnende Worte findet er auch zu einem derzeit aufkeimenden Überwachungs-Totalitarismus. Er hat aber auch klare Worte für uns alle, um die Krise gut zu überstehen:

Ich wünsche mir Kraft, Mut und Klarheit. Wir müssen in kleinen Oasen des Lebens und der Brüderlichkeit leben.

Ich denke, das ist auch ein guter Tipp für uns alle – gerade und nicht nur in Zeiten wie diesen!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer