Was tun, wenn etwas Selbstverständliches plötzlich nicht mehr da ist?

Damals in den 1880er Jahren, als auch in Deutschland die Elektrifizierung nach und nach in die Haushalte einzog, hätte sich wohl niemand gedacht, dass die elektrische Energie die Grundlage für unseren heutigen modernen Alltagsstandard darstellt. Obwohl wir seit Jahren die mahnenden Worte von Experten hören, die vor einem großflächigen Stromausfall (Blackout) warnen, können wir uns nicht im Geringsten vorstellen, dass wir mehr als ein paar Stunden von der Energieversorgung abgeschnitten sind. Welche chaotischen Auswirkungen ein längerfristiger Blackout auf unsere Gesellschaft haben könnte, zeigen diverse Übungsszenarien der Einsatzorganisationen auf. Noch drastischer wird diese Abwärtsspirale im Roman „Blackout“ von Marc Elsberg dargestellt. Sicherlich nicht übertrieben, denn es stellt sich laut den Energieexperten nicht mehr die Frage ob, sondern nur wann dieses Szenario der zusammenbrechenden fragilen Stromversorgung eintritt. Die Vorfälle in Südosteuropa oder Frankreich in den letzten Wochen waren eine erste Vorwarnung.
Was hat dies mit dem Grundthema dieses Blogs zu tun? Sehr viel! Strom ist unsere Lebensader und gleichzeitig eine Selbstverständlichkeit. Erst wenn diese Selbstverständlichkeit von der einen auf die andere Sekunde weg ist, erkennen wir den Wert derselben. Das Beispiel eines Stromausfalls können wir auf viele Lebensbereiche umlegen – und uns folgende Fragen zur Selbstreflexion stellen:
Wo gibt es in meinem Leben angenehme Selbstverständlichkeiten, deren Anwesenheit wir erst wahrnehmen, wenn sie weg ist?

Privater Bereich:
  • Glückliche Partnerschaft
  • Intakte Beziehungen zu Freunden oder Bekannten
  • Gutes Verhältnis zu den Kindern oder Eltern
Beruflicher Bereich:
  • Nette Kollegen
  • Gutes Arbeitsklima
  • Angenehme Vorgesetzte
  • Interessantes Arbeitsgebiet

Das strombedingte „Blackout“ dient auch in meinen Outdoor-Programmen von neue.pfade.natur als Metapher zum Reflektieren der obigen Fragebereiche. Hierfür ziehen wir uns mit Zelt & Co. für einige Tage in die freie Natur zurück, sorgen selbst für unser Essen und arbeiten anstehende Themen beim Wandern oder Outdoor-Aufstellungssequenzen auf. Gerade wenn das Selbstverständliche abwesend ist, öffnen sich oft erst die eigentlichen Themen.

Es ist nicht alles selbstverständlich, was man im Leben hat. Darum sollten wir die kleinen Dinge schätzen und lieben lernen. Denn es kann uns schneller genommen werden, als uns lieb ist.

Zitat: Nicole Oesterwind

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer

(Bild von intographics auf Pixabay)