Probleme lösen beim Schreiben auf Papier

In meinem schreibbasierenden Coachings begleite ich Menschen per Chat bzw. via Onlineplattform bei der Lösung ihrer Anliegen. Auch wenn dieser Coachingprozess digital abläuft, bekommen meine Klienten zwischen den Coachings eine analoge „Hausübung“: Mittels strukturierten Fragen werden sie angehalten, den laufenden Coachingprozess per Notizen in einem sogenannten „Coachingtagebuch“ zu reflektieren. Ich nutze dabei die Erkenntnisse des „expressiven Schreibens“, entwickelt vom US-amerikanischen Psychologieprofessor James W. Pennebaker. Die Ergebnisse dieses Reflexion werden dann im nächsten Coachings besprochen, die Klienten sind oft selbst erstaunt, welche Erkenntnisse beim haptischen Schreiben auf Papier zutage getreten sind.
Das trifft natürlich nicht nur auf Coachingformate zu, sondern auch auf Notizen allgemeiner Art.

Die 3sat-Sendereihe „nano“ hat sich vor kurzem in einem Beitrag mit dem Thema beschäftigt, dass Notizen auf digitalen Geräten weniger wirkungsvoll sind – egal ob handgeschrieben auf einem E-Ink-Display oder getippt per Tastatur.

Das Phänomen, das dem Gedächtnis auf die Sprünge hilft, wird als imaginäre Visualisierung beschrieben. Forscher haben nun mittels Hirnscans herausgefunden, warum das so ist:
Beim Schreiben auf Papier ist die Gehirnaktivität auffällig höher. Vor allem in Hirnregionen, die mit verbalem Gedächtnis und imaginärer Visualisierung verbunden werden, wie dem Hippocamus und dem Precuneus. Das analoge Papier liefert dem Gehirn zusätzliche haptische und räumliche Informationen im Erinnerungsprozess. Wer also per Hand auf anologem Papier schreibt, kann sich das Notierte besser merken.

Ein kleiner Selbsttest gefällig?

Du bist noch unsicher, ob diese Methode wirklich wirkt? Hier eine einfache Anleitung dazu, wie du selbst das Schreiben als Selbstcoaching-Werkzeug nutzen kannst. Keine Sorge, du brauchst nur an vier aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 20 Minuten deiner Zeit investieren.

  1. Wähle dir ein beliebiges Thema, das dich aktuell beschäftigt
  2. Plane in deinen Tagesablauf 20 Minuten ein, wo du an einem ungestörten Ort deine Gedanken auf Papier bringen kannst.
  3. Notiere an jedem dieser vier Schreibtage 20 Minuten lang deine Gedanken, Ängste oder Lösungsstrategien für dein Thema
  4. Lies dir immer vor dem Schreiben der nächsten 20-Minuten-Einheit die bereits zu Papier gebrachten Gedanken nieder
  5. Lass dich von den auftauchenden Erkenntnissen überraschen!

Wichtig: Es ist essentiell, dass du tatsächlich 20 Minuten ohne Unterlass und ohne Zensur schreibst. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht dabei nicht um Rechtschreibung, Grammatik oder ausgefeilte Sätze. Das, was an Gefühlen und Gedanken hochkommt, wird notiert!!!

Sie wollen ein schreibbasierendes Coaching kostenlos ausprobieren? Kein Problem!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Ihr Andreas Reisenbauer

Bild von StockSnap auf Pixabay