Scheitern vorprogrammiert: Flucht vor der eigenen Vergangenheit

Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen.

Der aus den USA stammende Lyriker, Dramatiker und Kritiker Thomas Stearns Eliot hat mit diesem Zitat klar auf den Punkt gebracht, welche Dynamiken in Familiensystemen vorherrschen. In Fluchtstrategien sind wir Menschen ohnehin unschlagbar, über Jahrzehnte kann es gutgehen, dass die eine oder andere persönliche Belastung aus der Vergangenheit scheinbar „ad acta“ gelegt worden. Meist wird in diesem Zusammenhang auch folgende abgedroschene Phrase erwähnt:

Die Zeit heilt alle Wunden.

Tut sie nicht, sie lindert vielleicht so manche Verletzung, Kränkung oder Abweisung aus der Vergangenheit – mehr aber auch nicht. Auch deckt die Zeit viele Wunden gerne zu.

Durch bestimmte Ereignisse oder Wiederholungen des erlittenen Musters werden diese Zeichen der Vergangenheit wieder empor geholt. Ganz gleich, ob sich die Betreffenden in eine Therapie, Beratung oder Systemaufstellung begeben – wichtig ist, dass der Vergangenheit ins Auge geblickt wird, um wieder die Zukunft in den Fokus rücken zu können.

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Bild von Thanks for a like 👍 And ☕ a coffee 😉♥️ auf Pixabay)

Emotionale Intelligenz: In Zeiten künstlicher Intelligenz mehr denn je gefordert

Spätestens seit einigen Wochen ist das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) in aller Munde – durch die Plattform Chat GPT , die mittels künstlicher Intelligenz Fragen umfassend beantworten kann. Sie fasst Texte zusammen, erstellt komplexe Präsentationsthemen oder journalistische Abhandlungen und kann sogar programmieren.
Chat GPT ist nur eine der Anwendungen von künstlicher Intelligenz, die in wenigen Jahren unser aller Leben mehr oder weniger verändern werden. Während es noch einleuchtend ist, dass – für den Menschen – stupide Vorgänge im Rechnungswesen oder der Betriebswirtschaft eine KI-Anwendung große Vorteile bringt, ist dies etwa beim Thema Information ganz anders gelagert.

Folgende Fragen stehen im Raum:

  • Wer hat die Kontrolle bzw. die Macht über die KI?

Ergo dessen ergibt sich die nächste Frage:

  • Wer entscheidet, was eine „richtige“ Information ist und was nicht?

Pandemie liefert einen bitteren Vorgeschmack

Einen Vorgeschmack darauf gab es – fern von jedem KI-Einfluss – während der Coronapandemie. Die großen Internet-Suchmaschinen, die allesamt mit den großen Finanzverwaltungen dieser Erde verknüpft sind, haben nur jene Suchergebnisse ausgespuckt, die auch dem gängigen Narrativ entsprechen. Alle anderen von diesem Narrativ abweichenden wissenschaftlichen Statements und Studien wurden zensuriert. Welche fatalen Folgen dies auf die Meinungsbildung und die Massenpsychose der Weltbevölkerung gehabt hat, ist uns nur allen sehr gut in Erinnerung.
Damit wurden Fakten, die sich jetzt als absolut richtig herausgestellt haben, bewusst unterdrückt. Die Aufarbeitung und die dadurch entstandenen Schäden an den Menschen, wird die Menschheit noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte beschäftigen.

Die Botschaften hinter der Information erkennen

Unter diesen Aspekten ist auch die weitere Etablierung von KI-Anwendungen zu betrachten. Ein vorschnelles Verteufeln wäre kontraproduktiv. Ob nun eine Information „richtig“ ist oder „richtig gemacht“ wurde, ist für den Laien kaum verifizierbar. Auch ein hoher Intelligenzquotient (IQ), der das intellektuelle Leistungsvermögen eines Menschen beschreibt, hilft uns da nicht weiter. Ganz im Gegenteil: Gerade Personen mit einem hohen Bildungsgrad und einem hohen IQ sind über knapp drei Jahre dem Corona-Narrativ blind gefolgt – und tun es teilweise auch heute noch.

Die gute Nachricht:

Es hat aber – bereits in den Anfangsmonaten – der sogenannten Pandemie viele Menschen gegeben, die das uns servierte Thema mit den Augen ihrer emotionalen Intelligenz betrachtet haben.

(Zur Erklärung: Unter emotionaler Intelligenz (EQ) versteht man die Fähigkeit, eigene Gefühle und die Anderer wahrzunehmen und zu verstehen.)

Rasch wurde diesen Menschen klar, dass hier Ängste bewusst geschürt und verstärkt wurden. Dass Menschen gegeneinander aufgehetzt und diskreditiert wurden. Die scheinbaren Diskussionen über Masken, Lockdowns, Impfungen und Testungen waren letztendlich nichts anderes als das Durchpeitschen eines Narrativs, das seit einigen Monaten vollständig in die Brüche geht.

Fazit:

Lernen wir aus den vergangenen drei Jahren der Mikrobenkrise und vertrauen wir mehr denn je auf die Fähigkeiten unserer emotionalen Intelligenz. So gelingt es uns leichter zu durchschauen, welche Botschaften hinter den Informationen tatsächlich transportiert werden – ganz gleich, ob diese von der Politik, den Medien, den Internetkonzernen oder einer künstlichen Intelligenz kommen.

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Gegenwind als Motor für Veränderungen

Eine in der Fachzeitschrift „Current Directions“ in Psychological Science veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass Unglück die entscheidende Herausforderung ist, die uns früher oder später dazu zwingt, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Es ist die Unebenheit in unserem Lebensweg, bei der wir die Augen öffnen und unser tägliches Umfeld, unsere Komfortzone zu verlassen und unsere Haltung, keine Aussicht auf Sieg zu haben, hinter uns lassen. Das sind Momente, in denen es nur eine Art von Reaktion gibt: mutig zu sein.

Und vergiss nicht:
Wenn mal wieder – scheinbar – alles gegen dich läuft, denk daran: Jedes Flugzeug hebt immer gegen den Wind ab!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Bild von Cor Gaasbeek auf Pixabay)

Wenn aus Krisen Heil entsteht

Carl-Auer-Autor und -Verleger Fritz B. Simon hat bereits vor Jahren in seiner Online-Reihe Simons Kehrwoche sehr treffend weltweite Krisen unter die konstruktivistische Lupe genommen:

Eigentlich ist eine Krise ein großer konstruktivistischer Feldversuch, der belegen soll, dass Realität sozial konstruiert ist und dass diese Realität auf dieselbe Weise radikal verändert werden kann. Allerdings gilt auch hier, wie bei anderen Experimenten auch: Destruktive Effekte sind leichter zu erreichen sind als konstruktive…

Bezogen auf unsere privaten Krisen sollten wir uns daher in der konstruktiven Krisenbewältigung nach folgendem Leitsatz ausrichten:

Aus der Krise geht Erkenntnis hervor und aus der Erkenntnis entsteht Heil.

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

(Image by KBCH from Pixabay)

Tiere drehen sich global im Kreis – und wir sind mittendrin

Es sind Bilder, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Seit Wochen häufen sich im Internet die Aufnahmen von Tieren, die sich über Stunden und sogar Tage gemeinsam in exakten Kreisen bewegen. Den Beginn machte vor eine Schafherde aus der Mongolei, die dieses Verhalten an den Tag legte. Nun zeigen auch andere Tiergattungen auf dem gesamten Erdball dieses Phänomen: Raupen, Ameisen, Rentiere – ja sogar Orcas im Meer. Die bisherigen, dürftigen Erklärungsversuche der Wissenschaft in punkto Krankheiten konnten bereits nach wenigen Tagen entkräftet werden. Faktum ist, dass wir derzeit nicht wissen, warum die Tiere global dieses Verhalten zeigen. Ein weiteres Faktum ist allerdings, dass das Verhalten von Tieren immer klare Ursachen hat. Sie machen dies nicht aus Jux und Tollerei… Geschichtlich ist ein außergewöhnliches Verhalten von Tieren vor größeren Naturereignissen jedoch gut belegt. Sie dürfen über viele Epochen hinweg als Hinweis auf ein bevorstehendes Ereignis gedeutet werden. Es dürfte kein Zufall sein, dass diese globalen Phänomene im Kontext folgender Rahmenbedingungen stattfinden:
  • Höchste Vulkanaktivität weltweit
  • Extrem hohe Sonnensturm- und Atmosphärenelektrizität-Anstiege in den letzten Monaten
  • Nur mehr drei bis vier Monate bis zum Erreichen des Kipppunktes am 40. Breitengrad eines ev. bevorstehenden Polsprungs
  • Messbare Beschleunigung der Erdrotation
  • Tagelange Blackouts und Anomalien der Schumann-Frequenz (Eigenfrequenz bzw. „Herzschlag“ der Erde)
  • Wetteranomalien, die eindeutig den Veränderungen des Erdmagnetfelds zuordenbar sind.

Dass diese Veränderungen auch auf den Menschen einwirken, davon können viele hochsensible Menschen seit rund einem Jahr berichten. (Die anderen hingegen versuchen, schulmedizinischen Erklärungsversuche zu bemühen.)
Die globalen Tierphänomene sollten uns aber nicht in Angst und Panik versetzen, sondern eher unsere Aufmerksamkeit schärfen, dass unsere Erde vor einer großen Umwälzung steht. Eine Umwälzung, an die wir uns letztendlich wieder anpassen werden. Weltuntergangsszenarien sind dabei eher kontraproduktiv.
Da wir untrennbar mit der Erde verbunden sind, sind wohl eher folgende Reflexionsfragen angebracht:

  • Wo stehe ich in meinem Leben vor einer großen Umwälzung?
  • Was an ALTEM darf gehen, was an NEUEM darf kommen?

Unsere Aufgabe bis 2025: Raus aus dem Hamsterrad der Angst

Am Nebentisch in einem Restaurant durfte ich vorige Woche folgende – lautstark – geführte Diskussion notgedrungen mitanhören. Vordergründig ging es um die optimale Vorbereitung im Eigenheim auf einen großflächigen, mehrtägigen Stromausfall. Es blieb aber nicht beim Thema Blackout. Im selben Gespräch wurden auch die Coronapandemie, der Ukrainekrieg, die Energieknappheit, eine neue drohende Migrationsbewegung und die Klimakrise abgehandelt. Der gemeinsame Nenner dieser unterschiedlichen Themen war auch für einen Außenstehenden wie mich rasch identifiziert: Angst!
Angst vor dem Ungewissen, Angst vor Verlust des eigenen Wohlstandes, Angst vor dem gefürchteten Verlassen der eigenen Komfortzone, Angst vor….

Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Tun wir hier aber nicht, um nicht selbst in dieses Angstloch hineinzukommen.
Ja, es ist vieles ungewiss. Deutet man die Signale von völlig unterschiedlichen Quellen richtig, zeigt sich ein klarer roter Faden: Die aktuellen herausfordernden Zeiten werden bis 2025 auf jeden Fall andauern. (Anmerkungen: Es sind übrigens auch jene Quellen, die Ereignisse der letzten gut zweieinhalb Jahre in der Mikrobenkrise beinahe minutiös vorhergesagt haben. Ein Blick in die Vergangenheit lohnt sich daher allemal, um diese Quellen auf ihre Seriosität hin zu überprüfen).
2025? Was, noch so lange? Auch wenn es für viele kaum aushaltbar ist, lichtet ein schonungsloser Blick in die Realität so manchen Nebel. Ein Nebel, der sich für viele derzeit so gestaltet:

  • Wenn wir die Pandemie übernommen haben, dann wird alles wie früher…
  • Wenn der Krieg in der Ukraine aufhört, dann wird alles wieder billiger…
  • Wenn die Politik die Energiekrise in den Griff bekommt, dann brauchen wir uns keine Sorgen um kalte Wohnungen im Winter machen…
  • Wenn endlich der Mensch die Klimakrise ernst nimmt und dagegen etwas unternimmt, dann gehören Klimaextreme endlich wieder der Vergangenheit an…

Wenn, wenn, wenn….

Wie schon an anderer Stelle in diesem Blog erwähnt: Die Ereignisse, die die Menschheit zwischen 2020 und 2025 heimsuchen, verändern alles. Das Einzige, das fix ist, ist der Umstand, dass es nie mehr so sein wird wie früher.
Kehren wir zum eingangs geschilderten angst-besetzten Gespräch im Restaurant zurück: Um gut durch die nächsten Jahre zu kommen, lautet die Devise wie das herausragende Werk von Silke Schäfer: Raus aus der Angst

Statt der Angst sollten wir uns eher mit folgenden Gedanken beschäftigen:

  • Wie kann ich mich gut an die aktuellen Veränderungen anpassen?
  • Wo habe ich in meinem Leben Ängste, die mich derzeit oder auch in der Vergangenheit in meiner Weiterentwicklung gelähmt haben?
  • Wie kann ich diese loswerden? Reicht dafür ein gedanklicher Neustart oder brauche ich externe Hilfe?
  • Was muss in meinem Leben gehen, dass auch die Ängste gehen können?

Ängste sind wie Nebelgranaten und trüben unseren Blick für die Gegenwart und Zukunft. Nutzen wir die jetzige Zeit und steigen aus diesem Hamsterrad der Ängste aus.

Ein paar Tipps und Tricks zum Umgang mit Ängsten findest du z. B. in diesen Blogbeiträgen:

Daher: Auf in eine spannende Reise bis ins Jahr 2025!

Auf ein baldiges Wiederlesen!

Dein Andreas Reisenbauer

Wie uns fehlender Rhythmus und fehlende Gemeinschaft in die Überforderung treiben

„Die Menschen halten heute einfach nichts mehr aus und kippen bei der kleinsten psychischen Belastung um. Was haben unsere Vorfahren nach dem 2. Weltkrieg nicht alles erlebt? Das Land war zerbombt, die Männer sind gefallen oder sind schwer verletzt oder traumatisiert nach Hause gekommen. Trotzdem musste es weitergehen und niemand hatte damals ein Burnout.“

Aussagen wie diese, sind von Vertretern der Generation 50+ oft genug zu hören – manchmal auch in abgewandelter, aggressiverer Tonart.
Auf den ersten, oberflächlichen Blick haben jene, die diese Aussagen treffen, Recht. Wie können wir nur unsere heutige Belastung im Berufs- und Privatleben mit jener in den Nachkriegsjahren vergleichen. Die Menschen damals hatten (noch) keine Perspektive, die Aufbruchsstimmung nach dem Wiederaufbau und das darauffolgende Wirtschaftswunder waren noch weit entfernt.
Wir hingegen betreiben „Jammern auf hohem Niveau“: Wir leben nach Maßstäben der Nachkriegsjahre in absolut luxuriösen Umständen, leisten uns aufwändige Urlaube, leben das Prinzip der Wegwerfgesellschaft nicht nur im Konsum sondern auch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Und dann, beim geringsten Anflug einer beruflichen oder privaten Überforderung schlittern wir ins Burnout. Oder ins Long COVID, das als Sammelbegriff auch die Symptome auch einer Leistungsdepression (=Burnout) beinhaltet, zuletzt immer mehr dafür auch herhalten muss.
Wie eingangs erwähnt: Oberflächlich betrachtet, halten wir heutzutage einfach nichts mehr aus. Früher waren die Menschen einfach stabiler, sind mit handfesten Krisen viel besser umgegangen als unsereins.
Etwas tiefer betrachtet, greift diese einfache Feststellung zu kurz. Nehmen wir als Beispiel die viel zitierten „Trümmerfrauen“, die nach Kriegsende das Leben in den zerbombten Städten Deutschlands und Österreichs zu meistern hatten. Viele waren sicherlich überfordert, hatten unsägliche Zukunftsängste und wenig Vertrauen ins Leben. Dennoch vollbrachten sie schier Unmögliches und leisteten ihren Beitrag zum Wiederaufbau. Auch in der Landbevölkerung lag es oft an den Frauen, die durch Tod, Gefangenschaft oder Verletzung abwesenden Männer zu ersetzen.
Falls es den Begriff damals schon gegeben hätte: Litten diese Menschen damals an Burnout? Fehlanzeige!
Deshalb drängt sich eine zentrale Frage nach dem direkten Vergleich immer mehr in den Vordergrund:

Was gab den Menschen nach dem 2. Weltkrieg diese bewundernswerte physische Stabilität, die uns in der heutigen „Wohlstandsgesellschaft“ fehlt?

Antwort:

Die Menschen von damals wurden von zwei wesentlichen Säulen getragen: Rhythmus und Gemeinschaft
Beides ist uns allen mehr oder weniger in den letzten Jahrzehnten abhandengekommen. Eine Gegenüberstellung der beiden wesentlichen Unterschiede zwischen damals und heute:

Der Rhythmus oder der „Takt der Natur“

Damals: Heute:
  • Klare Arbeitsabläufe
  • Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatzeiten sind nicht nur verschwommen, sondern oft nicht mehr erkennbar
  • Abgrenzung zwischen Ruhe- und Arbeitszeiten (auch wenn letztere noch ein viel höheres Ausmaß hatten als heute)
  • Pausen werden als unproduktiv abgestempelt und wir lassen einen ständigen Informations-Tsunami in Form von Social Media und News auf uns einströmen.
  • Kein Multitasking, sondern eines nach dem anderen (die Unterscheidung von „dringenden“ und „wichtigen“ Aufgaben schafften die Menschen auch spielerisch ohne dem Wissen aus dem berühmten Eisenhower-Modell.
  • Ständiges Multitasking
  • Gemeinschaftliches Leben

    Damals: Heute:
  • Die Menschen – egal ob in Städten und Dörfern – waren auf sich gegenseitig angewiesen. Kooperation war bei allen – natürlich auch damals – vorherrschenden zwischenmenschlichen Konflikten ein absolutes Muss.
  • Der Effekt des „Cocooning“ (=sich vermehrt aus der Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit in das häusliche Privatleben zurückzuziehen) hat bereits in den späten 1980er-Jahren begonnen
  • Bei Schicksalsschlägen oder Elementarereignissen leisteten ohne viel Aufhebens andere Familien oder soziale Gruppen Hilfestellung
  • Die Nachbarn von nebenan werden eher als Störenfriede denn als Helfer bei Problemen erkannt.
  • Das gemeinschaftliche Miteinander war von vielen Ritualen – auch fernab der religiösen Zwänge – gekennzeichnet
  • Die Kommune oder der Staat wird „angeklagt“, um für Verbesserungen zu sorgen. Der Beitrag jedes einzelnen wird dabei außer Acht gelassen.

  • Fazit

    Es geht bei dieser Gegenüberstellung nicht darum, die „früheren Zeiten“ zu glorifizieren. Dennoch lohnt ein kritischer Blick zurück, was in unserer Gesellschaft im Lauf der Jahrzehnte auf der Strecke geblieben ist. Sind wir wirklich so fortschrittlich geworden?
    Und vor allem kann sich jeder von uns folgende kritische Frage stellen: Was kann ich in meinem engsten Einflussbereich tun, dass das Gute von damals in Heute integriert werden kann?

    Alles hat einen Rhythmus und ist in Gemeinschaften organisiert – die Natur lebt uns dies täglich vor. Betrachten wir selbst unser Leben, wo wir aus diesem gemeinschaftlichen Rhythmus ausgestiegen sind – und wir erhalten viele Antworten zur Verbesserung unseres irdischen und seelischen Daseins.

    Auf ein baldiges Wiederlesen!

    Dein Andreas Reisenbauer

    Image by Gerd Altmann from Pixabay

    Wie komme ich gut durch die aktuelle Zeitqualität?

    Wie komme ich gut durch die aktuelle Zeitqualität? Diese Frage ist eine der zentralen in den Beratungs- und Psychotherapiepraxen.
    Ja, die aktuelle Zeit ist herausfordernd. Dieser Satz wird auch ständig von der Politik, den Medien, den Social-Media-Portalen seit der Coronapandemie ventiliert. Die Ukraine-Krise, die Energie-Krise, die Klima-Krise oder die grassierende Teuerung sorgen dafür, dass der ständige Luftstrom der Angstmache nicht abreißt.
    Doch lassen wir für einen Moment die vorhin erwähnten Krisen beiseite und betrachten wir das derzeitige Geschehen von der anderen Seite.

    Gehen wir davon aus, dass die genannten Krisen im Außen nur die Spitze des Eisberges darstellen. Sprich: Es zeigt sich im Außen, was sich im Inneren, also bei den Menschen abspielt. Das Leben auf der Erde ist in vielen Bereichen an seine absoluten Grenzen angelangt. Ganz egal, ob dabei die Wirtschaft, das Finanzsystem, die gerechte Verteilung von Nahrung und Vermögen oder das Ökosystem in Betracht gezogen werden.
    Auch das Zusammenleben der Menschen selbst ist betroffen. Viele stellen sich – vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben – Fragen wie: Macht mein Job, macht meine Beziehung zu meinem Partner bzw. zu meiner Partnerin, machen meine Kontakte zu bestimmten Bekannten und Verwandten überhaupt noch Sinn?

    Ein neuer Weg zeichnet sich ab

    Es geht um einen neuen Weg, den die gesamte Menschheit nun einschlägt. Corona, Ukrainekrieg & Co. sind nicht die Auslöser für diesen Weg, sondern die Übergangszeichen vom letzten Aufbegehren eines alten Systems.
    Wir sehen im Außen den „Abschiedsschmerz“, der wohl noch einige Jahre zu registrieren sein wird. Es macht schon in Sinn unserer Psychohygiene wenig Sinn, sich von diesem „Abschiedsschmerz“ anstecken zu lassen.
    In der Hoch-Zeit der Coronapandemie bemühten sehr oft Politiker die Phrasen „Zurück zur Normalität“ oder „Ein Sommer wie früher“. Wollen wir wirklich zurück zu einer „Normalität“ oder einer „Zeit, wie früher“, die uns so weit von uns selbst entfernt hat?

    Speziell die massen-gruppendynamisch hochinteressante Coronapandemie hat uns aufgezeigt, dass sehr viele Menschen bereit sind, über Grenzen zu gehen, um am Alten festzuhalten. Das ist einerseits menschlich verständlich, denn jede Veränderung wird zunächst als Bedrohung wahrgenommen. Und bei dieser Veränderung muss es sich auch gar nicht um einen Virus handeln.
    Auf der anderen Seite werden wir uns – ob wir wollen oder nicht – der ständigen Veränderung in nächster Zeit stellen müssen. Viele beobachten schon seit Monaten in ihrem Leben eine erkennbare Beschleunigung – das gilt sowohl für Umbrüche im persönlichen Bereich als auch für angepeilte Ziele und jahrelang ungelöste Probleme. Die Veränderungen kommen zu uns in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit.

    Das Wichtigste daher, für die nächsten Monate: In allen Belangen Ruhe bewahren und so viel als möglich in der Natur Kraft tanken. Ratsam ist es zudem, den Medienkonsum drastisch einzuschränken. Die ständige Berieselung bzw. Beschallung mit negativen Botschaften und Horrorszenarien versetzt unsere Psyche und unseren Organismus in permanenten Angst- und Panikmodus, der uns nicht nur lähmt, sondern in letzter Konsequenz sogar krank macht.
    Ist dieser ruhende Ort in der eigenen inneren Mitte gefunden, lassen sich die auf uns zukommenden Ereignisse besser und kontrollierter bewältigen. Auch die klare Fokussierung, dass auf uns einschneidende Veränderungen zukommen, hilft ungemein, um ohne angsterfüllte Panikmache auf die Ereignisse der nächsten Monate vorbereitet zu sein.

    Auf ein baldiges Wiederlesen!

    Ihr Andreas Reisenbauer

    (Image by Ralf Vetterle from Pixabay)

    Indianische Weisheiten im heutigen Kontext

    Indianische Weisheiten haben auch heute in unser scheinbar modernen Welt ihre Berechtigung. Im Folgenden findest Du zehn Gedanken und ihre jeweilige Übersetzung in den heutigen Kontext:

    • Behandle die Erde und alles, was auf ihr lebt, mit Respekt
      • Schärfe Deinen Blick!
    • Bleibe stets in enger Verbindung mit dem Großen Geist!
      • Höre auf Deine innere Stimme!
    • Zeige großen Respekt vor Deinen Nächsten!
      • Bringe Dir selbst Respekt entgegen!
    • Arbeite gemeinsam zum Wohle der gesamten Menschheit!
      • Hilf, wo Deine Kräfte stark sind!
    • Hilf und sei gütig, wo immer dies gebraucht wird!
      • Lieber einmal zu viel helfen!
    • Tue das, von dem Du weißt, dass es richtig ist!
      • Denke nach, bevor Du handelst!
    • Kümmere Dich darum, dass Körper und Geist sich wohlfühlen
      • Wann hast Du das letzte Mal etwas für Körper und Geist getan?
    • Verwende einen Teil Deiner Anstrengung für das höhere Gute!
      • Höre auf Deine innere Stimme!
    • Sei ehrlich und wahrheitsliebend zu jeder Zeit
      • Sei zu Dir selbst ehrlich!
    • Übernimm die volle Verantwortung für alle Deine Taten
      • Nicht immer sind nur die Anderen schuld!

    Auf ein baldiges Wiederlesen!

    Dein Andreas Reisenbauer

    (Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay)

    So mancher Rückzug bringt mehr Wohlbefinden im Alltag

    Die aktuelle Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen beansprucht seit bald zwei Jahren täglich unsere Aufmerksamkeit. Wir werden rund um die Uhr mit Nachrichten, Horrormeldungen, Fake News, politischen Botschaften und Meinungen bombardiert. Wir können dem Thema kaum entrinnen. Selbst wenn wir unseren Medienkonsum auf null reduzieren würden – also wenn wir bewusst die Informationskanäle via TV, Radio, Internet und Printmedien ignorieren. Denn sobald wir mit unseren Mitmenschen interagieren, kommt nach einer bestimmten Zeit das Gespräch auf die Coronathematik. Und wieder sind wir mittendrin in diesem „Hexenkessel der Information“, unsere Aufmerksamkeit geht wieder in eine Richtung, die wir eigentlich nicht wollen.

    Der Eremit auf der Alm

    Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, Sie hatten im Frühjahr 2019 eine mehrjährige Stelle als Sennerin oder Senner in einem sehr entlegenen Gebiet in den Alpen angetreten. Sie sind absoluter Selbstversorger, leben völlig autark. Sie backen ihr Brot selbst, produzieren selbst Butter und Käse und ernähren sich von den Erzeugnissen aus eigener Schlachtung bzw. was Ihnen die Natur an Essbarem liefert. Da Sie keinen Strom haben, können Sie auch keine Nachrichten via TV, Radio oder mobilem Internet empfangen. Sie wissen nicht, dass seit dem Frühjahr 2020 große Teile der Welt in einem Ausnahmezustand befinden. Sie leben nur für sich, Ihre Tiere und die herrliche Bergwelt, die Sie umgibt. Eine tolle Vorstellung, nicht? Viele Menschen äußern in der aktuellen angespannten Situation den Wunsch, einfach aus dem Alltag auszusteigen – zumindest bis diese Pandemie ein Ende hat. Die Vorstellungen von einem derartigen Leben sind – gelinde gesagt – etwas geschönt. Denn unsere Geschichte mit dem Senner-Dasein bleibt natürlich nicht so idyllisch.

    Konfrontation mit der Realität

    Denn auch der einsamste alpenländische Hüttenbewohner benötigt Vorräte, Waren und Lebensmittel, die es auf seiner Alm nicht gibt. Also müssen Sie zumindest ein- oder zweimal im Jahr den Weg ins Tal suchen, um sich mit dem Notwendigsten zu versorgen.
    Wie groß muss dann die Überraschung sein, wenn Sie dort auf Menschen treffen, die das gegenseitige Begrüßen nicht mit einem traditionellen Handschlag, sondern mit der „Ghettofaust“ besiegeln. Augen würden Sie auch beim Einkauf in einem Lebensmittelgeschäft machen, wo plötzlich alle Masken im Gesicht tragen. Oder dass Ihnen wohl der Eintritt in den kleinen Werkzeugmarkt verwehrt wird, da sie keine Impfung erhalten haben und somit hier nicht als Kunde bedient werden können. Ihr sonst bei Ihren Besuchen im Tal obligatorische Besuch im Dorfwirtshaus muss diesmal aus demselben Grund entfallen.
    Spätestens dann werden Sie wohl das Gespräch mit den Menschen vor Ort suchen und die Ursachen ergründen. In der Kürze der Erzählung werden Sie es voraussichtlich kaum fassen können, wie sich die gesellschaftlichen Strukturen binnen weniger Monate verändert hat. Irgendwann werden Sie wohl dem Dorf kopfschüttelnd den Rücken kehren und wieder den Rückweg zu Ihrer Almhütte antreten. Zurück in die – vermeintlich – heile Idylle. Weit gefehlt. Obwohl in der vertrauten Umgebung angelangt, beschäftigen Sie wohl in Ihren Gedanken die deutlichen Veränderungen bei den Menschen im Tal. Wie muss es dann erst in dichter besiedelten Gebieten zugehen, wenn schon im kleinen Dorf die Auswirkungen der Pandemie so stark spürbar sind, fragen Sie sich vielleicht. Auch wenn Sie für eine bestimmte Zeit das Leben in der Einsamkeit gesucht haben, sind Sie ein soziales Wesen und interagieren mit den Sorgen und Nöten Ihrer Mitmenschen. Selbstverständlich machen Sie sich auch Gedanken, wie Ihre Rückkehr in die Gesellschaft nach Beendigung der Tätigkeit auf der Alm ablaufen wird. Sie können sich trotz Ihres Einsiedlertums nicht von der Außenwelt abschotten. Sehr wohl können Sie aber den Umgang mit der Außenwelt selbst gestalten.

    Zurück ins gesellschaftliche Universum

    Die meisten Leser dieser Zeilen werden wohl kaum einen derartigen Lebensentwurf wie unser Senner haben. Die Geschichte soll aufzeigen, dass auch der einsamste Eremit nicht davor gefeit ist, wenn ein alles beherrschendes Thema über den Globus hereinbricht. Das gilt noch mehr natürlich für uns, die wir mitten im gesellschaftlichen Leben stehen und einem bestimmten Maß an Nachrichten kaum entgehen können.
    Sie soll uns außerdem zum Nachdenken anregen, welche Anleihen wir – nicht nur in Zeiten von Corona & Co. – vom Eremiten-Dasein nehmen können. Etwa mit folgenden Fragen zur Selbstreflexion:

    • Woran erkenne ich, wann ein Rückzug für mich angebracht ist?
    • Welche Frühwarnsignale sendet mir mein Körper, wenn ich mit einem belastenden Thema überfordere und eine Auszeit brauche?
    • Welche neuen Sichtweisen auf ein Thema bringt mir dieser Abstand?
    • Wie schaut dieses „Abstand halten“ in der Praxis aus?
    • Mit welchen Menschen umgebe ich mich? Welche tun mir gut, welche weniger?
    • Woran merke ich, dass ich mir zu viele einseitige, negative Informationen auflade? Und was sind meine Gegenstrategien?

    Gönnen Sie sich hie und da einen Rückzug

    Fazit: Gönnen wir uns – analog zu unserem Senner – einen Rückzug, um belastende Situationen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Mit dem Rückzug ist aber nicht eine physische Übersiedelung in alpine Regionen gemeint, sondern in gedanklicher Hinsicht. Die Rahmenbedingungen von herausfordernden Lebensphasen lassen sich zwar nicht ändern, aber sehr wohl unsere Herangehensweise. Wir entscheiden, ob wir in ein Thema einsteigen oder nicht. Dazu müssen wir nicht auf die Alm ziehen, die Veränderung beginnt bei uns selbst.

    Auf ein baldiges Wiederlesen

    Ihr Andreas Reisenbauer

    Foto: Pixabay/tassilo111